Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit

Pädagogische Zielsetzung

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das einzelne Kind. Jedes Kind ist eine eigene Persönlichkeit, die sich in einem individuellen Tempo entwickelt. Es ist uns sehr wichtig, eine gute Beziehung zum Kind aufzubauen sowie es in seiner Art wertzuschätzen und zu bestätigen.

Die Kinder in unserer Kindertageseinrichtung haben meist erstmals die Möglichkeit zu kontinuierlichen sozialen Interaktionen mit Gleichaltrigen. Dabei lernen sie ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse ebenso wie die der anderen Kinder kennen. Ihr Repertoire an Handlungsmöglichkeiten innerhalb einer Gruppe wird manchmal mit, oft aber auch ohne die Unterstützung erwachsener Bezugspersonen gefestigt und erweitert.

Wir pädagogische MitarbeiterInnen verstehen uns als EntwicklungsbegleiterInnen der Kinder und nehmen dabei je nach Situation ganz unterschiedliche Rollen ein. Durch gezielte Beobachtungen erkennen wir die Bedürfnisse der Kinder, geben ihnen entsprechende Impulse und unterbreiten ihnen Spielangebote. Wichtig dabei ist, dass wir partnerschaftlich und auf Augenhöhe der Kinder agieren und das Verhältnis zwischen Freispiel und gezielten Entwicklungsanreizen ausgewogen bleibt.

Lebensweltorientierter und situativer Ansatz

Die Kinder, die in unserer Kindertagesstätte betreut werden, kommen aus unterschiedlichen sozialen Milieus. Der erste Bindungs- und Bildungsort eines Kindes ist seine Familie. Die Erfahrungen, die es hier macht, sind bedeutsam für sein Verhalten und Handeln sowie für seine gesamte Entwicklung.

Wir stellen uns der Herausforderung, jedes einzelne Kind mit seinen in seiner primären Lebenswelt gemachten Erfahrungen ganzheitlich anzunehmen.

Dies bedeutet, dass wir die Lebenssituationen, die Interessen und Bedürfnisse der Kinder mit ihren individuellen und sozialen Voraussetzungen berücksichtigen. Die Kinder haben die Möglichkeit, ihren Alltag in unserer Kindertageseinrichtung aktiv mitzugestalten. Wir lassen sie selbständig experimentieren und handeln und bieten ihnen dafür den Anreiz und Raum. Bedeutsam ist hier eine kontinuierliche Beobachtung der Kinder sowie eine ständige Interaktion mit ihnen.

Ganzheitlichkeit

In unserer Arbeit betrachten wir die Kinder als Ganzes. Ihr Wissen, ihre Gefühle, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten sind als miteinander vernetzt zu betrachten. Gerade im Kindesalter sind die emotionalen, sozialen, kognitiven und motorischen Lern- und Entwicklungsprozesse eng miteinander verbunden. Diese Erkenntnis wird von den aktuellen Ergebnissen der Hirn- und Lernforschung untermauert.

Wir achten auf ganzheitliches Lernen und ganzheitliche Bildung. Das heißt, wir schaffen die Voraussetzungen dafür, dass die von uns betreuten Kinder mit allen Sinnen lernen können: mit Kognition, mit Emotion und dem Körper.

Durch die Vielfältigkeit des ganzheitlichen Lernens mit allen Sinnen werden die Kinder in die Lage versetzt, der Welt in allen Facetten und mit ihren Herausforderungen zu begegnen und sie lernen, deren Anforderungen gerecht zu werden.

Ein wesentlicher Bestandteil des ganzheitlichen Lernens und ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist das Lernen in Projekten, bei dem Themen über einen längeren Zeitraum ganzheitlich mit allen Sinnen erfasst werden.

Partizipation

Partizipation bedeutet in unserer Kindertagesstätte die ernst gemeinte, altersgemäße Beteiligung der Kinder am Alltag. Wir möchten die Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die sie selbst, aber auch ihre Gruppe betreffen, einbeziehen.

Die Grundlage für eine gelingende Beteiligung der Kinder ist eine sichere, von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Beziehung zwischen den pädagogischen MitarbeiterInnen und den Kindern.

Dabei müssen wir bedenken, dass die Kinder nicht von Anfang an entscheidungsfähig sind, sondern diese Kompetenz erst erlernen müssen. Sie brauchen unsere Unterstützung und Begleitung, um sich ihre eigene Meinung bilden zu können. Dabei spielt die Kommunikation eine wesentliche Rolle. Wir lassen die Kinder verbal an Situationen teilhaben. Dabei wird den Kindern Zeit und Raum gegeben, zu antworten und zu agieren. Auch Erwartungen werden deutlich und verständlich kommuniziert. Die Kinder werden zu jeder Zeit als Gesprächspartner wahr- und ernstgenommen.

Um Kinder teilhaben lassen zu können, müssen keine künstlichen Situationen geschaffen werden. Alltägliche Handlungen reichen aus, um die Kinder zu beteiligen. Sie haben die Möglichkeit, unter Berücksichtigung ihrer Lebenswelt und -situation am Tagesablauf und an Projekten aktiv mitzuwirken. Auch Kinderkonferenzen sind ein sinnvolles Mittel, Kinder zu beteiligen.